Der diesjährige Weltfrauentag am 8. März steht unter dem Motto #ChooseToChallenge. Durch Herausforderung wachsen. Durch Herausforderung verändern. Es geht darum, die Errungenschaften von Frauen zu zelebrieren, Aufmerksamkeit auf Vorurteile zu lenken und weitere Schritte zu gehen, um eine gleichberechtigte Welt zu schaffen.
Das Thema Gleichberechtigung spielt bei glore eine wichtige Rolle, schließlich agieren wir in einem Bereich, in dem überwiegend Frauen arbeiten. Die Modeindustrie ist ein von Frauen* geprägter Sektor. Frauen* stellen zum einen die größte Zielgruppe dar, zum anderen machen sie den Großteil der Workforce aus. Von Produktion der tatsächlichen Kleidung über die Vermarktung, die Arbeit im Verkauf – in jedem dieser Schritte arbeiten hauptsächlich Frauen*. Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn man auf die Führungsebene blickt. Einer Bloomsberg-Umfrage der 24 börsennotierten Einzelhandels-, Mode- und Luxusfirmen in Europa zufolge sieht es auf Führungsebene sehr weiß und sehr männlich aus. In einem Bereich, in dem knapp 80 Prozent der Konsumgüter von Frauen* gekauft werden und bei dem Frauen ca. 63 Prozent der Arbeiter*innen ausmachen, sind weniger als ein Viertel der Führungspositionen von Frauen* besetzt. Das liegt unter anderem an dem altbekannten Problem, dass Männer an der Spitze gerne weitere Männer für hochrangige Positionen einstellen. Man traut dem, was man vermeintlich kennt. So wird eine vereinfachte Zusammenarbeit vermutet, Blickfeld und Erfahrungshorizont sind jedoch stark begrenzt. Zumal es bewiesen ist, dass Unternehmen, in denen mehr als 33 Prozent Frauen eine Führungsposition innehaben, eine höhere Nettogewinnspanne aufweisen als Unternehmen ohne Frauen auf dieser Ebene.
Es ist an der Zeit, diese Umstände anzuerkennen und zu challengen. Deshalb möchten wir heute den Fokus auf unsere frauengeführten Brands setzen und sie euch kurz vorstellen.
Seit 2010 arbeitet Wiebke Clef mit viel Herzblut und Hingabe im und für das glore Netzwerk. Im Jahr 2020, während des ersten Corona-Lockdowns, war es dann soweit und die eigene Marke entstand. Eigentlich sollte zu der Zeit das 10. Jubiläum des glore Stores in Hamburg mit einigen Produkt-Kooperationen gefeiert werden. Da die Pandemie dies nicht zuließ, das glore Hamburg Team aber total überzeugt von den Produkten war, kam die Idee, eine eigene Marke zu gründen. Dann ging alles ganz schnell. Namen überlegt, Marke angemeldet, Texte geschrieben, Fotoshootings geplant, Website und Webshop aufgesetzt und am 1.10.2020 ging ADDITION, das nachhaltige von Frauen geführte Fashion Label an den Start. ADDITION denkt und arbeitet grundsätzlich nicht in Saisons oder Kollektionen, sie produzieren faire All-Time-Favorites, die sich immer miteinander kombinieren lassen und aufeinander aufbauen.
Das Modelabel eyd aus Stuttgart ist das Fortführungsprojekt der GLIMPSE-Gründerin Nathalie Schaller. Der Schwerpunkt lag dabei klar auf der Realisierung eines Labels für Humanitarian Clothing: eyd setzt sich für Frauen in Indien ein, die aus Menschenhandel und Zwangsprostitution befreit wurden. In Zusammenarbeit mit CHAIIM in Indien und dem Verein MADE FOR HUMANITY werden die Frauen unterstützt, werden zu Näherinnen ausgebildet und erhalten faire Löhne, sowie psychologische Betreuung. So ist auch der Name des Labels zu verstehen: eyd steht einerseits für die Lautschrift von „Aid“, dem englischen Wort für Hilfe und ist gleichzeitig das Kürzel für Empower Your Dressmaker. eyd ist dabei nicht nur die humanitäre Hilfe eine Herzensangelegenheit. Auch bei der Verwendung von Rohstoffen achtet das Label auf ökologische Korrektheit und verwendet nur Bio-Baumwolle und Lyocell bei der Herstellung seiner Produkte.
Für Anna und Sophie gehen Yoga und Achtsamkeit Hand in Hand. Achtsamkeit für die Natur und Nachhaltigkeit beim Yoga zu integrieren ist die große Vision der beiden. Deswegen haben die leidenschaftlichen Yogis nach ihrem Studium in Nachhaltigkeitsmanagement 2016 das Start-up hejhej-mats in Nürnberg gegründet. Ihre Idee: eine nachhaltige und recyclebare Yogamatte, für die keine natürlichen Ressourcen verwendet werden, sondern etwas, was auf unserer Erde im Überfluss vorhanden ist: Müll. Die beiden Macherinnen von hejhej-mats nutzen für die Herstellung der Yogamatten eine bereits vorhandene Ressource. Die Matten werden aus Schnittresten gefertigt, die in der Schaumstoffproduktion anfallen. So schaffen sie es nicht nur, ca.1,5 kg pro Matte an neuen Ressourcen einzusparen, sondern auch Müll zu vermeiden.
2013 in Hamburg bei einer Flasche Wein haben die beiden Mädels Julia und Anna entschlossen, das nachhaltige Label JAN ‚N JUNE zu gründen. Die zwei wollten endlich Green Fashion die zu ihnen passt. Die nicht grün ist, sondern hauptsächlich schwarz, was sie mit ihrem Hashtag #blckisthenewgrn verbreiten wollen, um zu zeigen, dass Bio Mode cool und sexy sein kann. Die zwei aus Hamburg glauben daran, dass bezahlbare Mode nicht im Konflikt mit fairer Produktion und der Umwelt stehen muss. Deswegen findet die Produktion in Polen statt, sodass sie regelmäßig vorbeischauen können und somit auch mehr Einfluss haben. Im Vertrag mit dem Hersteller wurde auch ausdrücklich bestimmt, dass dieser die Aufträge nicht weiterleiten darf um sicher zu stellen, dass die vereinbarten Standards eingehalten werden.
Weiblich, selbstbewusst und ökologisch – LANIUS aus Köln ist völlig zu Recht eine Kultmarke der Fair und Ethical Fashion. Seit 1999 drückt die Designerin Claudia Lanius der Ökomodebranche ihren Stempel auf. Dafür lieben wir bei glore die Kollektion! Unverwechselbar, feminin und in jeder Hinsicht wegweisend. Claudia Lanius ist eine der Schlüsselfiguren der nachhaltigen Mode in Deutschland. Schon 1999 wollte die Kölner Designerin schöne, feminine Mode machen – mit Rücksicht auf Verluste. Und genau das hat sie auch geschafft. Die Teile von LANIUS sind modische, aber zeitlose Klassiker in unseren Green Fashion Kleiderschränken. Flexibel kombinierbar sind die Kleider, Röcke und Shirts sowohl für die Freizeit als auch für schickere Anlässe und berufliche Termine geeignet.
Das businesstaugliche Label NINE TO FIVE steht für hochwertige und ökologische Schuhe und Taschen, die den Anforderungen der erfolgreichen Frau im Arbeitsleben vollends gerecht werden. Natürlich können die schönen Stücke auch in der Freizeit getragen werden, die Gründerin Sandra Schittkowski möchte beim Designen neuer Produkte aber vor allem Stil, Qualität und Komfort in die Arbeitswelt bringen. Die hochwertigen Artikel überzeugen durch zeitloses Design mit raffinierten Details.
Die Marke MANDALA steht von der ersten Stunde an für fair produzierte Green Yoga Fashion und zählt damit zu den Vorreitern im Bereich Eco Yogawear. Nathalie Priegers Wunsch war es, ihre Leidenschaft für Mode mit einem tieferen Sinn zu verbinden, daher gründete die gelernte Designerin im Jahr 2000 das Label MANDALA. Ein zentraler Bestandteil der Yogaphilosophie ist die Achtsamkeit gegenüber Mensch, Natur und Umwelt. Diese Achtsamkeit setzt Prieger auch in ihren Kollektionen um, denn alle Stücke werden unter fairen Arbeitsbedingungen und aus nachhaltigen Materialien hergestellt.
Der Entschluss mit LOVJOI ein eigenes Bio-Modelabel zu gründen war für Verena Paul eine logische Konsequenz: Als Veganerin und Inhaberin eines Bio-Supermarktes versuchte sie einen Lebensstil zu pflegen, der im Einklang mit Mensch, Natur und Umwelt steht. Doch es dauerte nicht lange, bis sie feststellte: Biolebensmittel in konventioneller Kleidung zu verkaufen lässt sich nicht besonders gut miteinander vereinbaren. So fasste sie den Entschluss auch ihren Kleiderschrank auf nachhaltige Mode umzustellen. Mit den damaligen veganen und nachhaltigen Alternativen zur konventionellen Mode konnten sich die stilbewusste Verena allerdings nicht so recht anfreunden – dies war die Geburtsstunde von LOVJOI – ihrem eigenen Green Fashion Label.
Die Gründerinnen von fremdformat legen viel Wert darauf, dass sie fair hergestellte Materialien für ihre nachhaltigen Schmuckstücke verwenden. Deshalb wählen sie ihre Lieferanten sorgfältig aus. Auch von Upcycling Materialien machen die beiden Gebrauch. Viele ihrer schmucken Stücke sind gerade deshalb so schick, weil alte Industrieprodukte, wie beispielsweise Messingmuttern neu interpretiert wurden. fremdformat ist durch und durch fairer und umweltfreundlicher Schmuck. In Heidelberg hergestellt, hat der Schmuck weder einen weiten Weg zu uns, noch zu euch. Das spart CO2 Emissionen. Der Schmuck ist in hübschen Schachteln aus Papier verpackt, denn das schont die Umwelt. Auch gerade deshalb findet die glore Crew, dass fremdformat Schmuck ein tolles Geschenk ist, mit dem du deinen Lieben eine Freude machen kannst.
- ZEBRATOD / Ilona von Preuschen
ZEBRATOD. Es klingt schlimmer, als es ist. Der Name des Labels ZEBRATOD ist lediglich ein Verhörer aus den Kindheitstagen der Labelgründerin: In Bayern aufgewachsen und in einer katholischen Familie groß geworden, besuchte sie regelmäßig den sonntäglichen Gottesdienst. An besonderen Festtagen wurde dort ein Lied gesungen, in dem der alt-testamentliche Beiname Gottes Zebaot auftaucht. Jahrelang wunderte sich das kleine Mädchen, wieso man den lieben Gott auch Zebratod nennt. Alles ganz harmlos also und den Zebras geht es gut! Seit 2006 gibt es das Label mit Sitz in Hamburg und stellt wunderschöne grob- und feinmaschige Strickaccessoires her.
Über die Hälfte unserer Stores sind inhaberinnengeführt – fünf unserer insgesamt acht Läden. Die glores in Augsburg, Hamburg, Stuttgart, Luzern und Zürich werden von kompetenten, zielstrebigen Frauen geführt – und das seit teilweise schon 10 Jahren. Wie sie dazu gekommen sind? Die Interviews mit Rebekka von glore Luzern und Wiebke von glore Hamburg könnt ihr in unserem Magazin nachlesen.
Bei glore sind wir der festen Überzeugung, dass eine gleichberechtigte Welt, eine bessere, schönere und erfolgsversprechende ist. Wir setzen uns dafür ein, Frauen auf jeder Ebene einzustellen und zu fördern. Gleichzeitig challengen wir uns jeden Tag, ein Stückchen besser zu sein, offene Gespräche zu führen und zu wachsen – ganz nach dem Motto #ChooseToChallenge.
Quellen:
https://www.internationalwomensday.com/
https://fashionunited.de/nachrichten/business/frauen-in-der-modebranche-wie-steht-es-um-die-gleichstellung-an-der-spitze/2020080536618
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