Lifestyle

Bleed for Nature

4. Mai 2022
Bleed Kleidung für die weder Mensch, Tier noch Natur geschädigt wird

Der Name ist Programm bei bleed clothing. Denn das kleine Unternehmen aus Helmbrechts in Oberfranken, hat an seine Produkte den Anspruch, dass weder Mensch, Tier noch die Natur dafür bluten müssen. Was so einfach klingt ist leider immer noch harte Arbeit und nicht der Standard in der Textilindustrie. 2008 gründete Michael Spitzbarth das Label, das inzwischen 18 Mitarbeiter_innen beschäftigt. Ökologisch, fair und stylisch sollen die Outdoor- und Streetwear Produkte sein und sich so von konventioneller, langweiliger „Ökomode“ unterscheiden. Transparenz bezüglich der Produktionsbedingungen und Materialien, sowie offene Kommunikation mit den Kunden sind weitere wichtige Themen, die für das Unternehmen aus Franken eine wichtige Rolle spielen. bleed verfolgt zum einen den Ansatz sich auf bestehenden Materialien zu fokussieren und daraus ansprechende und neue Produkt zu designen, statt nur das Ziel und den Verkauf vor Augen zu haben.
Einfach kann jeder, bleed hingegen stellt sich lieber großen Herausforderungen. Eine davon war die Franconian Denim, eine rein lokal entwickelte, produzierte und vertriebene Jeans. Das Credo: Lieber ab und zu ein Highlight-Produkt auf den Markt bringen, das viele Jahre Zeit und Herzblut in der Entwicklung benötigt, als ein Massenproduzent zu sein.
Wir haben mit Gründer Michael Fragen gestellt, die er uns gerne beantwortet hat, um die Idee hinter Bleed und ihre Einstellungen in der Textilbranche noch besser kennenzulernen.

Was steckt hinter bleed?

Hinter bleed steckt ein bis in die Haarspitzen motiviertes, kleines Team – ungefähr 18 Leuten, die hier in Helmbrechts, Nordbayern in einem schönen Headquarter zusammen an tollsten Ideen arbeiten. Und zum anderen ist es so, dass der Name bleed für den ausblutenden Planeten steht und unser Slogan „We bleed for nature“ eigentlich suggeriert, dass wir etwas gegen das Ausbluten tun wollen; mit unseren nachhaltigen Bekleidungslinien plus innovativen Materialien, die man bei uns sehr schön finden kann.

Was macht Bleed besonders?

Bleed macht zum einen besonders, dass wir von der Kollektion/vom Styling der Kollektion her zwischen Mode und Outdoor liegen, das typische Urban-Outdoor Thema bedienen. Und ist es einfach wichtig, dass die Klamotten einen funktionalen Mehrwert haben. Wir arbeiten  mit sehr vielen innovativen Materialien. Für uns gibts es nicht nur die Biobaumwolle, für uns sind auch recycelte Funktionstextilien sehr sehr wichtig. Ganz neu sind pflanzenbasierte Kunststofffasern, die sehr atmungsaktiv und schnelltrocknend sind, die man jetzt auch bei uns in der Kollektion findet – Recycelte Funktionsjacken und so weiter. Und was uns auch noch Besonders macht ist, dass wir zu 100% selbst bestimmt arbeiten und ein tatsächlich zu 100% eigenständiges, inhabergeführtes Unternehmen sind, das komplett ohne Investoren arbeitet.

Was müsste eurer Meinung nach in der Bekleidungsindustrie passieren, um einen verantwortungsvolleren Umgang mit Textilien sicherzustellen?

In der Textilindustrie müsste meiner Meinung nach sehr, sehr viel passieren. Im Moment ist das was mich am meisten stört, das Thema Greenwashing. Da kommen meiner Meinung nach viel zu viele ungeschoren davon, als ich würde es fast schon als unlauteren Wettbewerb bezeichnen, was da teilweise abgeht. Das ist aber auch in den letzten zwei, drei Jahren extrem viel mehr geworden. Ich finde da müssten mehr Regularien von Seiten der Politik kommen, dass Greenwashing nicht so einfach möglich wäre. Sondern es müsste sichergestellt werden, dass da wirklich mehr dahinter ist, dass wirklich mehr hinter den Produkten steckt. Und auch ein bisschen CO2-Kompensation reicht da eben nicht. Letzten Endes muss man wirklich das Thema Textile Kette ganzheitlich betrachten, die komplette Lieferkette mit allen ökologischen und sozialen Auswirkungen, die man da so hat. Das ist so die eine Geschichte und zum Anderen muss natürlich auch auf der Konsumentenseite ein bisschen was passieren, dass wieder mehr Wertschätzung reinkommt in den Textilen Bereich. Es ist eben nicht so, dass ein  T-Shirt einfach aus einer Maschine unten rausfällt, sondern es ist immer noch eine handwerkliche Leistung, die von Menschenhand gemacht werden muss. Und gerade da fehlt einfach die Wertschätzung für dieses handwerkliche Produkt. Da arbeiten wir jetzt schon seit 14 Jahren dran bei bleed. Es ist natürlich sehr viel Kommunikationsarbeit, aber da kann man auf jeden Fall ganz viel machen.

Was ist dein Lieblingsteil der aktuellen Kollektion? 

Mein Lieblingsteil oder ich hab zwei Lieblingsteile mitgebracht, aus der aktuellen Kollektion, ist zum einen ein pflanzengefärbtes T-Shirt, das nicht mit synthetischen Farbstoffen, sondern pflanzlichen Farbstoffen gefärbt ist. Die Kollektion heißt Lakelovers und das ist unser Lakelove T-Shirt dazu; aus Bio-Baumwolle und superweich. Und zum anderen, da man mich auch sehr viel draußen antrifft, ist natürlich eine Funktionsjacke mein ständiger Begleiter. Und wir haben hier eine komplett Nahtverschweißte Funktionsjacke aus 100% recyceltem Polyester. Wir achten immer darauf, dass es wirklich zu 100% sortenrein ist. Alle Futterstoffe, Außenstoffe, Reißverschlüsse und so weiter aus recyceltem Polyester zu 100% recycelt werden kann. Man kann sich mit dem Teil auch unter die Dusche stellen und wird nicht nass. Das Ganze ist mit Sympatex Membran ausgerüstet und ist neben dem recycelten Material auch noch klimazertifiziert mit Climatepartner. Bringt einen gut durch den nächsten Regen.

Euer persönlicher grüner Weltverbesserungstipp No. 1 ?

Mein grüner Weltverbesserungstipp Nummer eins ist das Thema Regionalität oder brutal lokal, sag ich auch immer so schön oder nutze das als Hashtag. Es macht einfach Sinn, wenn Geld in einer kleinen Region zirkuliert. Das heißt für uns macht es auch Sinn, wenn die Leute bei uns einkaufen, die hier leben natürlich auch. Und dass man sich generell mit Sachen, die aus der Region kommen beschäftigt. Wir produzieren auch Klamotten direkt bei uns im Ort. Das ist zum Beispiel eine regionale, lokale Geschichte. Bei Lebensmittelns kann man das genauso tun. Immer mal nachfragen: Woher kommts? Und ist es aus meiner Heimatregion? Das macht auf jeden fall sehr viel Sinn.

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