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MONEY FASHION POWER – Fashion Revolution Week 24.-30. April 2017

21. April 2017

Die Anziehungskraft und Präsenz von Mode ist groß – um nicht zusagen allgegenwärtig. Die Medien und Modeunternehmen suggerieren uns als Konsumenten, dass wir immer mehr, immer schneller und immer neuere Kleidung besitzen müssen. Es reicht nicht aus, nur eine Jeans im Kleiderschrank zu haben, denn wir müssen unbedingt auch das Modell besitzen, das letzte Woche Promi XY auf dem Weg zum Bäcker trug. Dumm nur, dass genau dieses Modell bereits nach wenigen Wochen wieder out ist und durch ein neues Trend-Piece ersetzt wird, das wir doch eigentlich gar nicht brauchen…

Durch unser Verhalten steigern die Unternehmen ihren Gewinn, aber die Menschen am Anfang der textilen Lieferkette bekommen davon meist nichts ab, obwohl sie das Geld dringend nötig hätten. Denn oft reicht der Lohn der Textilarbeiter noch nicht einmal für ein Leben am Existenzminimum, noch nicht einmal für die Sicherung des nackten Überlebens – von anderen materiellen Zielen mal ganz abgesehen.

Fashion should feel good.

24. April 2013, Bangladesh: Einsturz des Rana Plaza Komplexes – 1.134 Tote und über 2.500 Verletzte – Es ist nicht irgendein Datum, es ist DAS Datum für die Modebranche, welches das Wegschauen jedes Einzelnen noch schwerer macht.

Die Textil- und Modebranche ist geprägt von schlechten Arbeitsbedingungen – Löhne, die kein Überleben sichern; Arbeitszeiten, die menschenunwürdig sind; keinerlei gesundheitliche Auflagen. Das betrifft nicht nur einige Menschen – gesamt Deutschland mit seinen Einwohnern wäre nötig, um den Weltkonsum von Textilien und Mode stillen zu können. Denn es sind weltweit alleine über 75 Mio. Menschen, die in der Textilherstellung beschäftigt sind, von denen die meisten unter diesen schlechten Bedingungen arbeiten.

Die Non-Profit-Organisation FASHION REVOLUTION ruft seit dem Unglück 2013 jedes Jahr am 24. April zum FASHION REVOLUTION DAY auf. Inzwischen ist es nicht mehr nur ein DAY sondern eine ganze WEEK. Zweck dieser Revolution ist es, das System der Mode zu ändern. Die positiven Seiten der Mode werden hervorgehoben und die Transparenz der gesamten Modeindustrie wird gefordert. In dieser Woche sollen die Menschen in den Vordergrund gerückt werden, die unsere Kleidung produzieren und damit eine Aufforderung an unser zukünftiges Handeln gerichtet werden.

„Fühlst du dich wohl?“, ist oft eine Frage von Verkäufern, wenn ein neues Kleidungsstück probiert wird. Kleidung soll ein gutes Gefühl geben. Die Arbeitsbedingungen und Unglücke der Modebranche stehen jedoch leider im Widerspruch dazu. Rana Plaza ist nur ein Beispiel von vielen. Jedoch wurden und werden weiterhin viele Vorfälle beschönigt. Dadurch vermittelt Mode leider nicht mehr das gute Gefühl, das sie ihrem Träger eigentlich geben sollte.

Be curious. Find out. Do something.

Wo kommen die Materialien der Kleidung her? Wo wird diese produziert? Unter welchen Bedingungen arbeiten die beteiligten Menschen? – Die Transparenz der Unternehmen über die textile Lieferkette ist der erste Schritt, um die Modeindustrie nachhaltig zu verbessern. FASHION REVOLUTION setzt sich dafür ein, dass die Unternehmen transparenter produzieren und wir als Konsumenten wissen, was genau da in unseren Kleiderschrank wandert. Denn wenn wir ehrlich sind, können wir ziemlich wenig über das bisherige Leben unserer Kleidung und vor allem die beteiligten Menschen sagen. Der Film „The True Cost“ setzt sich mit diesem Thema auseinander und bringt etwas Transparenz in die Produktion und die gesamte Modebranche. Er regt zum Überdenken des eigenen Konsumverhaltens an.

Aber auch wenn wir uns mit den einzelnen Unternehmen beschäftigen, gibt es immer mehr, die auf Transparenz gegenüber uns Konsumenten setzen. Bei unseren Herstellern kannst du viele Informationen zur Produktion und Materialbeschaffung in der Markenübersicht zu der jeweiligen Marke entnehmen. Und wenn du darüber hinaus Fragen hast, dann stell sie uns! Sollten wir die Antwort nicht selber kennen, fragen wir für dich direkt beim Hersteller nach.

Das spanische Label Thinking MU beispielsweise, produziert in Indien und Peru und besucht vier Mal jährlich die Produktionsstätten. Ihnen ist der persönliche Kontakt zu den Menschen wichtig, die an der Produktion beteiligt sind. Und nicht nur das – Thinking MU produziert Shirts mit Statements, die sympathisch aufrütteln sollen, wie zum Beispiel „Save the humans“.

Die transparente Lieferkette liegt auch CARPASUS sehr am Herzen. Jedes Hemd hat einen eingenähten Code, mit dem du nachvollziehen kannst, welche Personen an der Fertigung deines Hemdes beteiligt waren. Der persönliche Bezug wird aufgebaut und damit eine Transparenz geschaffen, die Vorbild für viele Labels sein sollte.

FASHION REVOLUTION geht das so wichtige Thema der Transparenz in der Mode trotzdem mit einer Leichtigkeit an. Wenn du dich näher mit dieser Organisation und den Bedingungen in der Modebranche beschäftigen möchtest, wirf doch mal einen Blick in das FANZINE Journal #001 MONEY FASHION POWER. Es liefert Texte und Informationen, die in vielfältigen Illustrationen und Grafiken dargestellt sind. Kreativ und aufgeweckt und teilweise mit viel Humor werden die Fakten der Modeindustrie aufgezeigt. Wir sind begeistert von dem Journal, an dem viele Künstler und Illustratoren mitgewirkt haben und das wirklich viele Einblicke in die Modewelt bietet.

Show your Label.

Auch dieses Jahr beteiligen wir uns an dem FASHION REVOLUTION Aufruf. Who made my clothes? Mit der Aktion sollen die Modehersteller dazu gebracht werden, ihre Lieferkette gegenüber dem Konsumenten transparenter darzulegen. Und es wirkt, denn es gibt schon einige Unternehmen, die mit dem Hashtag #imadeyourclothes antworten und auf diese Weise Menschen, die entlang ihrer Lieferkette arbeiten, vorstellen.

Sei auch du ein Teil der Revolution! Und so geht‘s:

Folge glore auf Facebook und teile unseren täglichen FASHION REVOLUTION Beitrag mit deinem persönlichen Statement in deiner Chronik.

Unter allen Revolutionären verschenken wir täglich vom 24.04. – 30.04. einen 25€ glore Gutschein.

FASHION hat eine große POWER auf meine MONEY – Ich liebe Mode und ich gebe deshalb Geld dafür aus, aber nicht mehr um jeden Preis. Konventionelle Bekleidungsläden meide ich immer mehr. Der Schaufensterbummel fällt dadurch immer magerer aus, aber das ist es mir Wert, denn warum sollen Menschen unter schlechten Bedingungen leben, nur damit ich für kleines Geld jeden meiner Samstage mit Shoppen ausfüllen kann?

Die POWER meiner MONEY soll die FASHION verändern. Das geht nicht von heute auf morgen. Das geht nicht alleine. Aber lasst uns gemeinsam, jeder mit seinen Möglichkeiten, die Modebranche zu einer Veränderung bewegen.

Setze zusammen mit uns diese Woche ein Zeichen für die Veränderung der Modewelt und zeige dein Label mit #whomademyclothes.

-Tina Bächle-

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