Fashion Subjects that matter

Was ist fair an fairer Kleidung?

3. April 2014

Faire Kleidung hat viele Namen: Ethical fashion, fairtrade Mode, ethische Mode, faire Mode oder nachhaltige Kleidung. Doch was heißt das genau? Es wird Zeit Licht ins Dunkle zu bringen und zu erklären, was glore unter fairer Kleidung versteht.

Was für uns fair bedeutet

Ein Kleidungsstück ist fair produziert, wenn es unter sozial verantwortlichen Bedingungen hergestellt wird. Wenn jeder, der an diesem Kleidungsstück arbeitet – vom Baumwollbauern, über den Färber bis zur Textilveredlerin – einen fairen, existenzsichernden Lohn erhält und unter sicheren und sozialen Bedingungen arbeitet.
Für uns bedeutet fair noch mehr: Was fair sein will, muss auch ökologisch sein. Ein Kleidungsstück aus konventioneller Baumwolle kann nicht wirklich fair sein. Denn die Baumwollbauern, die Pestizide auf ihre Felder sprühen müssen, gefährden ihre Gesundheit und damit ihr Leben. Sie schaden sich selbst und ihrer Umwelt, denn die Pestizide vergiften ihr Grundwasser. Das Saatgut der konventionellen Baumwolle ist in der Regel genmanipuliert und das Geschäft wird von großen Monopolisten wie Monsanto dominiert. Die Baumwollbauern müssen sich in Abhängigkeit dieser Großkonzerne geben. Kommt es dann beispielsweise zum Ernteausfall, verschulden sich die Bauern und geraten schnell in Existenznot.

Öko und fair gehören zusammen

Deshalb gehören für uns die Kriterien ökologisch und fair zusammen. Ein Kleidungsstück, dass wir verkaufen muss diese beiden Kriterien erfüllen. Faire hergestellte Kleidung muss aus ökologischen Materialien sein und auch ökologisch weiterverarbeitet sein. Was nützt es, wenn die Arbeiter fair bezahlt werden, die Flüsse neben denen sie wohnen aber durch die hoch giftigen Chemikalien der Färbereien vergiftet sind. In China sind um die großen Textilproduktionsstätten über 90% der Flüsse so stark vergiftet, das sehr große Gesundheitsgefahren von ihnen ausgehen. Für ausführliche Informationen hierzu, empfehlen wir die Berichte der Detoxkampagne von Greenpeace.

Unser Anspruch ist hoch. Um ihn garantieren zu können, braucht es Transparenz und vor allem externe Überwachung und Zertifizierung. Eine transparente Liefer- und Produktionskette, sowie unabhängige Kontrollen sind eine Muss für uns und die Marken, mit denen wir zusammen arbeiten. Die bekanntesten und wichtigsten Zertifizierungen sind der GOTS Standard, die Mitgliedschaft in der Fair Wear Foundation oder der SA8000 Standard. Alle drei Standards haben ähnliche Anforderungen mit einzelnen Schwerpunkten. Der GOTS Standard ist am umfassendsten und betrachtet die ganze Lieferkette. Die Fair Wear Foundation setzt ihren Schwerpunkt in den Nähereien, da dort am meisten Menschen arbeiten. Ihre wichtigste Forderung lautet: Existenzsichernde Löhne statt gesetzliche Mindestlöhne. Der Standard SA 8000zap a mole basiert auf Konventionen der International Labour Organisation ILO, Declaration of Human Rights und der UN Konvention für Kinderrechte und wird meist von Produktionsstätten erworben. Idealerweise produzieren Labels nur in SA8000 zertifizierten Fabriken.
Vielen ist das Siegel Fairtrade bzw. Transfair (FLO) bekannt. Im Textilbereich kontrolliert Fairtrade allerdings lediglich den Anbau der Baumwolle. Der Rest der Produktionskette wird kaum berücksichtigt. Daher ist Fairtrade für uns eine gute Kontrolle für die Herstellung des Rohstoffs, reicht aber nicht für eine Beurteilung einer fairen Produktion und dem ökologischen Anspruch, denn Fairtrade Baumwolle ist nicht automatisch auch Bio-Baumwolle.

Auf den Punkt gebracht: Faire Kleidung muss ökologisch hergestellt sein und diese sozialen und ökologischen Anforderungen müssen durch Zertifizierungen und Kontrollen garantiert sein.

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