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Fragen an Franziska von veggie love

18. Februar 2016

Wer sich für einen veganen und grünen Lifestyle interessiert, der kommt an veggie love nicht vorbei. Der Blog zählt zu den Topadressen wenn es um Themen wie vegane Eco-Fashion, tierfreie Bio-Kosmetik und vegan food geht. Ins Leben gerufen wurde veggie love 2010 von Bloggerin und Autorin Franziska Schmid. Seit dieser Woche erstrahlt ihr Baby in neuem Glanze. Obwohl Franziska mit dem Relaunch von veggie love viel um die Ohren hatte, nahm sie sich die Zeit, um uns ein paar Fragen rund um das Thema vegane Mode zu beantworten. Das Interview wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:

glore: Stell dich doch mal unseren Lesen vor: Wer bist du und was machst du?

Franziska: Ich bin Franziska Schmid und lebe momentan in Berlin. Ich bin Content Creator, diese Bezeichnung gefällt mir viel besser als Bloggerin, und Autorin zweier Bücher. Seit über fünf Jahren schreibe ich über Mode, Kosmetik und all die Orte, an denen es gutes Essen gibt. Das Besondere: alles ist vegan, darüber hinaus öko und fair.

Franziska Schmid by Grit Siwonia I

© Fotos by Grit Siwonia

glore: Dein Blog veggie love hat gerade einen neuen Anstrich bekommen. Was hat sich verändert? Worauf dürfen sich deine Follower ab jetzt freuen?

Franziska: Zuerst einmal wieder auf all meine Inhalte auf einer Seite. Bis Ende des letzten Jahres habe ich vor allem für andere Magazine und Zeitschriften geschrieben, was ganz toll war Nun steht wieder veggie Love im Mittelpunkt.inflatable pub Geblieben sind die Kategorien „Fashion“, „Beauty“ und „Food“, neu dazu kommt „Reise“. Das Aussehen der Seite hat sich komplett geändert: neues Logo und neues Layout. Über die Inhalte auf der Seite hinaus sind eigene veggie Love City Guides in Planung, davon habe ich schon seit den Anfängen des Blogs geträumt.

Franziska Schmid by Grit Siwonia II

© Fotos by Grit Siwonia

glore: Inzwischen produzieren viele Labels vegan und es wird zunehmend einfacher tolle vegane Mode zu finden. Auf welche Herausforderungen stößt du noch während deiner Shoppingtouren?

Franziska: Einfach nur vegane Kleidungsstücke zu finden, habe ich nie als Herausforderung empfunden. Wenn man nicht auf Herstellungsbedingungen oder ökologisches Material achtet, findet man an jeder Ecke Kleidungsstücke, die keine tierischen Fasern enthalten.

Bei mir kam in der Tat die Eco Fashion vor dem Veganismus. Vor inzwischen über neun Jahren habe ich angefangen, meinen Kleiderschrank genauer anzuschauen und nach Labels zu suchen, die anders produzieren und Wert auf Nachhaltigkeit legen. Damit hat sich mein Stil komplett geändert, denn damals musste man nehmen, was man kriegen konnte. Kurze Zeit danach habe mich für eine vegane Lebensweise entschieden, weil meiner Meinung Veganismus und Nachhaltigkeit unbedingt zusammen gehören. Das machte die Auswahl noch etwas kleiner.

Zum Glück haben sich die Zeiten geändert und es gibt immer mehr Marken, die neben öko und fair auch vegan in ihre Unternehmensphilosophie integrieren. Schmerzpunkt waren aber sehr lange Schuhe und Taschen, aber auch hier tut sich seit einiger Zeit sehr viel. Material wie Ananasleder, das zum großen Teil aus Ananasblättern besteht, die sonst Abfall im Ananasanbau wären. Oder Getreidesamen, die zu langlebigem Material für Schuhe verarbeitet werden. In beiden Materialien ist zwar immer noch ein Teil Polyurethan enthalten, der hoffentlich bald ersetzt werden kann, aber das ist schon ein riesiger Fortschritt. Gerade habe ich wieder von einem Forschungsprojekt gehört, das an einem komplett natürlichen Material arbeitet, das auch für Schuhe verwendet werden kann, und im besten Fall schon in ein bis zwei Jahren marktreif ist.

Franziska Schmid by Grit Siwonia IV

© Fotos by Grit Siwonia

glore: Wir als Shop für Eco und Fair Fashion tun uns schwer damit, dass manche veganen Alternativen nicht ökologisch oder fair produziert sind, wie konventionell hergestellte Lederersatzmaterialien. Wie meisterst du diesen Spagat zwischen Tier- und Umweltschutz?

Franziska: Auf meiner allerersten Fashion Week habe ich Brigitte von glore aus München kennengelernt, unser erstes Gespräch drehte sich um vegane Schuhe. Über die Jahre haben wir sogar die Tradition entwickelt, auf der Fashion Week mal mehr oder weniger lautstark über das Thema vegetabil gegerbte Lederschuhe versus vegane Schuhe zu debattieren. In diesem Jahr standen wir gemeinsam am Stand vom britischen Schuhlabel Bourgeois Boheme, bei dem das Material aus Getreidesamen zum Einsatz kommt, und ich kann nur sagen: welch Erleichterung, dass es Labels gibt, die diese Entwicklung immer weiter voran treiben. Ebenso wie freiVon aus Berlin, deren Schuhe werden sogar in Deutschland und in Handarbeit hergestellt. Mir gefällt der Gedanke sehr gut, dass Schuhe wieder ein Kleidungsstück werden, das gehegt und gepflegt wird und das einen sehr lange begleitet.

Franziska Schmid by Grit Siwonia V

© Fotos by Grit Siwonia

glore: Gerade trudelt bei uns die Frühjahr-/Sommermode ein. Welche Trends siehst du für den Sommer 2016?

Franziska: Mir gefällt gut, dass es im kommenden Sommer sehr viel hellrosa und hellblau zu sehen gibt. Ansonsten interessieren mich Modetrends gar nicht so sehr, gesellschaftliche Strömungen finde ich viel spannender. Zum Beispiel, dass gerade eine neue Art der Industrialisierung statt findet, in diesem Fall aber in umgekehrter Form. Statt der Produktion von großen Massen wird wieder mehr Wert auf Handwerk und kleine Stückzahlen gelegt. So bin ich eher an Produkten und Mode interessiert, die zeitlos, hochwertig und klassisch sind. Vivienne Westwood hat das mal sehr gut ausgedrückt: „Buy less, choose well, make it last.“

 

glore: Herzlichen Dank Franziska für das interessante Interview!

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