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Cradle to Cradle

Cradle to Cradle Kriterien

Eine Marke oder ein Produkt, das sich um die Cradle to Cradle Zertifizierung bemüht, kann fünf Stufen in der Zertifizierung erreichen: Basic, Bronze, Silber, Gold und Platin 

Für jedes Level werden wiederum fünf Aspekte genau unter die Lupe genommen:

  • Materialgesundheit 
  • Materialwiederverwendung (Kreislauffähigkeit) 
  • Energieverbrauch und Einsatz erneuerbarer Energie 
  • Wassermanagement 
  • Soziale Standards 
Die Produkte oder Unternehmen erhalten mit der Zertifizierung eine Scorecard, wie du sie vielleicht von deinem Kühlschrank kennst. Auf dieser ist genau aufgelistet, welche C2C-Stufen – Basic bis Platin – sie in diesen Punkten erreicht haben. Der Audit für die Zertifizierung muss nach Ablauf von zwei Jahren erneuert durchlaufen werden. 

Das 2010 gegründete Cradle to Cradle Institut arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung seines Standards. So wird heute die Verwendung erneuerbarer Energie noch wichtiger bewertet, außerdem gibt es Ausschlussfaktoren wie zum Beispiel die Verwendung von Einwegplastik oder Pelz.

Produkte mit dem Cradle to Cradle Siegel:

Cradle to Cradle Zertifizierung

Die Cradle to Cradle Zertifizierung (kurz C2C-Zertifizierung) wird vom Cradle to Cradle Products Innovation Institute in San Francisco, USA, verliehen. Betriebe, die ihre kreislauffähigen Produkte zertifizieren lassen wollen, können sich in jährlichen Audits um das geschützte Markenzeichen Cradle to Cradle Certified bewerben. 

Entwickelt wurde das Prinzip „Cradle to Cradle“ in den 1990er Jahren vom deutschen Chemiker Dr. Michael Braungart und dem amerikanischen Architekten William McDonough. Grundgedanke des Zertifikats und Instituts ist, endlose Kreisläufe zu erreichen. Alle Rohstoffe sollen vollständig wiederverwertet werden und als neue Rohstoffe dienen. Dabei unterscheidet man grundsätzlich in 

  • die natürliche Wiederverwertbarkeit von Produkten: ein Beispiel sind Textilien aus Naturfasern, die sich nach einer gewissen Zeit wieder in Humus verwandeln. In diesem Fall bleiben die Rohstoffe zwar nicht in ihrer Form erhalten, doch sie werden zu „biologischen Rohstoffen“. 
  • die technische Recyclingfähigkeit von Produkten, die in gleicher Form oder aufgearbeitet als „technische Nährstoffe“ weiterverarbeitet werden sollen.
Circularity oder Kreislaufwirtschaft ist in der Eco Fashion das Zukunftsthema schlechthin. Nicht zuletzt, weil kreislauffähige Produkte dabei helfen, die Umwelt vor dem massiven Ressourcenverbrauch und der Verschmutzung durch die Textilindustrie zu bewahren.

Warum sollst du ein Cradle to Cradle Produkt wählen?

Die Jeans, die mal nicht mehr passt, einfach auf den Kompost tragen? Was heute noch klingt wie eine Utopie, soll mithilfe der C2C-Zertifizierung Wirklichkeit werden. Visionäre Fair Fashion Brands beschäftigen sich intensiv mit der Kreislauffähigkeit ihrer Produkte. Allein dieser Innovationsprozess setzt schon viel Umdenken in Gang. Denn der Teufel steckt ja bekanntlich immer im Detail. So sind viele Bio-Baumwoll- oder Hanf-Produkte zwar eigentlich bedenkenlos kompostierbar, aber in den Nähten finden sich oft nicht-abbaubare Materialien. Oder denke an Knöpfe und Nieten einer Jeans. Wer kreislauffähige Produkte erzeugen will, wird zweimal darüber nachdenken, ob er Knöpfe aus Plastik oder aus Horn wählt. Je mehr eine Marke in Richtung Cradle to Cradle denkt, umso bessere Entscheidungen resultieren für die Umwelt.

Cradle to Cradle: the next big thing

Auf übergeordneter Ebene gibt es ohnehin keine Alternative zu mehr reparierbaren und kreislauffähigen Produkten. Denn mit einem Ressourcenverbrauch wie bisher werden wir unser Klimaproblem nicht in den Griff bekommen. Das sieht auch der European Green Deal - die europäische Vision für eine nachhaltigere Wirtschaft der EU Staaten – so. Auch wenn ihn manche als zahnlos rügen, die Marschrichtung stimmt. Kreislauffähige Produkte sollen in Europa den Vorrang haben – und das ist in unser aller Interesse.