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Leder

Welche allgemeinen Eigenschaften zeichnen das Material Leder aus? 

  • haltbar, langlebig 
  • flexibel und damit vielseitig einsetzbar 
  • wärmeisolierend 
  • atmungsaktiv 
  • strapazierfähig, hohe Festigkeit gegenüber Reißen, Dehnen und Biegen 
  • alterungs- und temperaturbeständig 

Wie nachhaltig ist Leder? 

  • Leder ist ein Naturprodukt, das bei Pflanzengerbung biologisch abbaubar ist.
  • Hochwertiges Leder ist strapazierfähig und hat eine lange Lebensdauer.
  • Bei pflanzlicher Gerbung werden die Gerbstoffe aus nachwachsenden, natürlichen Rohstoffen gewonnen.
  • Pflanzliche Gerbstoffe sind vollständig biologisch abbaubar.
  • Bei Chromgerbung fallen umweltschädliche Substanzen an.
  • Durch Chromgerbung werden Abwässer mit organischen Verbindungen, Salzen und Schwermetallen belastet.
  • Chromhaltige Abfälle können nicht ohne Weiteres in natürlichen Kreislauf zurück geführt werden.

Wie pflegt man Leder richtig? 

Verschmutztes Leder sollte zunächst im trockenen Zustand abgebürstet werden, dazu am besten eine Rosshaarbürste verwenden. Dann das Leder mit einem feuchten Lappen kurz abwischen und anschließend bei Raumtemperatur trocknen lassen. Bei regelmäßiger Nutzung empfiehlt sich etwa alle drei Monate die Behandlung mit einem Pflegemittel. Dieses sollte hauptsächlich aus tierischen Fetten bzw. Ölen und Bienenwachs bestehen. Das Mittel sparsam auftragen, das Leder über Nacht ruhen lassen und das Pflegemittel am nächsten Tag ausbürsten.
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Wie unterscheiden sich Chromgerbung und pflanzliche Gerbung?

Chromgerbung

Die Gerbung ist der bedeutendste Arbeitsschritt bei der Lederherstellung, denn sie macht die Häute haltbar und geschmeidig. Das am weitesten verbreitete Gerbverfahren ist die Chromgerbung. Chrom ist ein in der Natur vorkommendes Metall, dessen Gefährlichkeit von seiner jeweiligen Oxidationsstufe abhängt. Etwa 85% der weltweiten Lederherstellung finden unter dem Einsatz von ungefährlichem Chrom III statt. Gesundheitlich bedenklich ist jedoch das sogenannte Chrom VI, das sich bei unsachgemäßer Gerbung aus Chrom III bilden oder bereits als Verunreinigung in den verwendeten Gerbstoffen enthalten sein kann. Auch die Einwirkung von Wärme, beispielsweise durch starke Sonneneinstrahlung auf dunkles Leder, kann zur Bildung von gefährlichem Chrom IV führen. 


Sechswertiges Chrom ist hochgiftig und kann bei Hautkontakt allergische Reaktionen und Ekzeme hervorrufen. Wird es über die Atemwege aufgenommen, kann es sogar Lungenkrebs verursachen. Besonders tückisch ist, dass sich das hoch toxische Chrom IV zum Teil erst lange nach der Produktion bildet. Lederprodukte, die einen Chromgehalt von drei Milligramm oder mehr enthalten, sind in Deutschland daher nicht zulässig. Das meiste Leder kommt jedoch nach wie vor aus Entwicklungsländern in Südamerika oder Südostasien, wo Chrom VI als unbedenklich gilt und sein Einsatz demzufolge nicht verboten ist. Wie Testergebnisse belegen, gelangen so immer wieder chromgegerbte Produkte auf den deutschen Markt, deren Chromgehalt über dem zulässigen Grenzwert liegt. 


Neben gesundheitsschädlichen Folgen hat die Chromgerbung aber auch negative ökologische Auswirkungen, denn die Abwässer aus den Gerbereien sind häufig mit umweltschädlichen Substanzen belastet. Durch hoch entwickelte Abwassersysteme können die durch Chromgerbung verursachten Umweltschädigungen gemildert werden. In Deutschland müssen Gerbereien strenge gesetzlich vorgegebene Grenzwerte einhalten, doch gerade in Südostasien, wo sich die weltgrößten Gerbereien befinden, sind häufig weder die technischen Standards noch die nötigen Umweltschutzbestimmungen vorhanden. Um die hohen Umweltauflagen und die höheren Lohnkosten zu umgehen, werden nur noch wenige Tierhäute in Deutschland gegerbt. Stattdessen werden die meisten Häute, die in Deutschland als Nebenprodukt der Schlachterei anfallen, für die Gerbung nach Asien verfrachtet und für die Weiterverarbeitung wieder zurückgesandt. So werden beim Verarbeitungsprozess von Leder große Strecken zurückgelegt, was unweigerlich mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden ist. Um die Häute vor dem Verderben zu Schützen, werden sie für den Transport zu den Gerbereien mit Salz oder Salzlake behandelt. Bevor das Leder weiterverarbeitet werden kann, muss die Salzmasse jedoch wieder herausgewaschen werden, was zu einer Übersalzung der umliegenden Gewässer an vielen Gerbereistandorten führt. Auch die Entsorgung von chromgegerbten Lederwaren nach ihrer Gebrauchszeit erweist sich aus ökologischer Sicht als problematisch. Bei einer Beseitigung durch Verbrennung, können sich die ungiftigen Chrom-III-Salze in hochgiftiges Chrom IV verwandeln. Eine Deponierung der Lederreste führt langfristig zur Ansammlung großer Abfallmengen und belastet so die Natur. 


Pflanzliche oder vegetabile Gerbung 

Eine Alternative zur Chromgerbung stellt die vegetabile Gerbung von Tierhäuten mit pflanzlichen Gerbstoffen wie Holz, Früchten, Rinden, Wurzeln oder Blättern dar. Die Rückstände dieser Gerbstoffe sind gut biologisch abbaubar. Pflanzlich gegerbtes Naturleder kann beim Verfallsprozess bedenkenlos in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden kann. Ein schönes Beispiel dafür, dass vegetabil gegerbtes Leder nicht nur schonender für die Natur ist, sondern auch besonders hochwertig und exklusiv sein kann, zeigen viele nachhaltige Marken.  


Ein Nachteil der Pflanzengerbung besteht darin, dass sie wesentlich zeitaufwändiger und arbeitsintensiver ist als die Chromgerbung. Die pflanzliche Lederherstellung dauert zwischen 20 und 30 Monaten. Pro Haut werden dabei etwa 30 kg Pflanzenrinden oder 20 kg Früchte oder circa 90 kg Eichenholz verbraucht. Produkte aus Naturleder sind daher meist teurer als konventionell gegerbte Lederartikel. Zu den negativen Eigenschaften von Naturleder zählt die teilweise geringere Reißfestigkeit. Außerdem ist vegetabil gegerbtes Bio-Leder häufig dicker und schwerer als konventionell gegerbtes. Die Pflanzengerbung bietet außerdem eine geringere Farbvielfalt als die Chromgerbung. Durch den Verzicht auf Chrom ist pflanzlich gegerbtes Leder jedoch besonders atmungsaktiv, hautfreundlich und hautverträglich. Es eignet sich daher besonders für Chromallergiker, Menschen mit sensibler Haut, Kinder und sogar Babys.