Kleidung durchläuft einen unglaublich langen Entstehungsprozess. Von der Entwicklung der Textilfaser bis hin zum vollendeten Kleidungsstück, welches du Final trägst, erlebt deine Jeans oder dein Jumpsuit viele Produktionsschritte (oder einige Lebensphasen). Aufgabe der Fair Fashion Branche ist es, jene Produktionskette so transparent und vor allem so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Du achtest wahrscheinlich bereits auf einen hohen Anteil natürlicher Textilfasern in deiner Kleidung, die aus biologisch angebauter Baumwolle, Hanf oder Leinen bestehen. Und du legst wahrscheinlich auch großen Wert auf Zertifikate wie das GOTS-Siegel oder PETA-Approved Vegan. Das ist unglaublich wichtig und trägt einen immensen Beitrag dazu bei, den ökologischen Fußabdruck von Kleidung möglichst klein zu halten.
Seit einiger Zeit beschäftigt uns außerdem das Thema Tierversuche in der Modebranche. Leider sind während der Fertigstellung von Kleidung einige Chemikalien im Spiel. Das beginnt beim Einsatz von Pestiziden und Herbiziden während des konventionellen Baumwollanbaus und nimmt zudem großen Raum während des Färbungsprozess der Kleidung ein. Diese Farben und Chemikalien dürfen keine beträchtlichen gesundheitlichen Folgen für uns Verbraucher*innen haben. Die Europäische Chemikalienverordnung REACH will ein hohes Sicherheitsniveau für die Umwelt und Menschen sicherstellen. An sich eine sehr wichtige Verordnung, jedoch wird dieses Sicherheitsniveau durch zahlreiche Tierversuche garantiert. Chemikalien, welche während der Herstellung von Kleidung verwendet werden, wurden vorerst an Tieren auf allergieauslösende, erbgutverändernde, krebserregende oder auf während der Schwangerschaft missbildende Eigenschaften getestet. Die Substanzen werden den Tieren täglich für einen Zeitraum von Wochen bis Monate verabreicht. Die überlebenden Tiere werden nach Abschluss der Testreihe getötet. Unvorstellbar und doch leider gang und gebe in der Modeindustrie. Auch bei gefärbter Kleidung gilt leider, je knalliger die Farbe, desto höher die Konzentration an Chemikalien befinden sich im Kleidungsstück. Auch schwarze Kleidung hat sich lange Zeit als sehr problematisch dargestellt, da schwarz an sich keine Farbe ist und mehrere Farbtöne zum Einsatz kommen, um ein kräftiges Schwarz zu erzeugen.
Um deinen Kleiderschrank möglichst frei von Chemikalien zu halten, ist es erstmal sinnvoll auf Stoffe aus biologisch angebauter Baumwolle, und Hanf sowie Leinen zu setzen. Auf diesen Stoffen kann Farbe einfacher haften, wie auf synthetischen Textilfasern und während des biologischen Anbaus der Pflanzen werden Pestizide und Herbizide weitgehend vermieden. Hanf ist besonders resistent gegenüber Schädlingen und Pilzen und benötigt daher im Grunde überhaupt keinen Schutz durch Pestizide. Das Siegel TÜV ist ein Erkennungsmerkmal, dass keine schädlichen Chemikalien und Materialen an der Kleidung zu finden sind. Das Zertifikat gibt es jedoch erst seit 2020 und daher deckt dieses Siegel noch nicht jedes Produkt ab, welches frei von toxischen Chemikalien ist. Weniger Tierleid befindet an Kleidung die undyed ist. Viele Fair Fashion Label besitzen bereits eine undyed Reihe so wie ARMEDANGELS oder Bleed. Die Marke Bleed verwendet außerdem in einigen ihrer Produkte natürliche Farben wie jenes Indigo Blau welches aus der Indigo-Pflanze gewonnen wird. Dieser Farbstoff ist einer der ältesten weltweit und wurde bereits vom französischen Adel aufgrund der kräftigen Farbe sehr wertgeschätzt. Wenn du mehr aktiv werden möchtest kannst du dich auf der Website der Ärzte gegen Tierversuche gegen diese Qual stark machen (https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/helfen/unterschriftenlisten ).
Unserer Meinung gehören Tierversuche eindeutig der Vergangenheit an und Tiere sollten nicht dafür leiden, damit wir schöne Kleidung tragen können. Undyed is the new black.
Keine Kommentare